Seit vielen Jahren bin ich neben meiner Planungstätigeit auch Gärtnerin in einer Senioreneinrichtung. Das macht viel Freude, denn selten hat man über so viele Jahre die Gelegenheit, das Erdachte und Geschaffene auch sozusagen in der "Nutzerrealität" beurteilen zu können. Und daraufhin auch überdenken, ändern und anpassen zu können. Es ist wunderbar, dass ein Garten dies zu leisten vermag. Er erlaubt Änderungen, er ist nie statisch, er passt sich an, er ist lebendig.
Die vielen Begegnungen und Gespräche mit den Bewohnern dieser Einrichtungen haben mir deutlich gemacht, wie wichtig der Garten für sie ist. Als Teil ihres Zuhauses wird er täglich auf das Neue in Augenschein genommen. Das Wachsen und Werden, das Blühen und Vergehen, die Gestaltung, der Reifegrad der Äpfel, das Unkraut: Alles wird genau betrachtet… und kommentiert … und gelobt … und kritisiert. Viele der Heimbewohner haben Sehnsucht nach ihrem eigenen Garten und erzählen von Blütenpracht, Obsternten und Kaffeeklatsch unter Apfelbäumen.
Viele würden gern „mit zu packen“ und bedauern, dass sie das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr können. Aber als alte „Gartenhasen“ helfen sie gern mit Tips und Tricks weiter. Andere nehmen gern auch mal die Gießkanne oder den Besen in die Hand und reißen ganz nebenbei ein paar Unkräuter aus.
Bei der Planung von Gärten für Menschen mit Demenz kommen zu den altersbedingten die krankheitsbedingten Planungsfaktoren. Leider stehen diese bei der Planung der Gärten aber auch oft im Vordergrund.
Ein Garten für Menschen mit Demenz sollte ein anregender Freiraum für alle Sinne sein, der Erinnerungen hervorruft und eine wohltuende Wirkung auf seine Nutzer hat. Menschen mit Demenz sollte dieser Garten die Möglichkeit geben, sich selbstbestimmt sowie be- und geschützt dort aufhalten zu können.
Ein Garten für Menschen mit Demenz muss sich optisch nicht zwangsläufig von einem anderen Garten unterscheiden, er kann und sollte genauso bunt, harmonisch und anregend sein wie jeder andere.
Für jede Situation, für jedes Grundstück, für jeden Anspruch: Es gibt die optimale Lösung!
Die verschiedenen Planungsbeispiele dieses Gartens zeigen, dass es nie nur eine einzige Variante für eine ansprechende und funktionale Lösung gibt. Die Planung hin zum Optimum ist ein Prozess.
Planungsrelevant für die Gestaltung von Gärten für Senioren und /oder Gärten für Menschen mit Demenz sind u.a.:
Ich halte es für wichtig, alle Beteiligten in den Planungsprozess einzubeziehen. Nur durch Mitbestimmung entwickelt sich eine Beziehung zum Objekt „Garten“ und nur dann wird dieser auch gern und oft genutzt.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Attraktivität Ihrer Einrichtung durch ein ansprechend und bedürfnisgerecht gestaltetes Grundstück und/oder ein gartentherapeutisches Konzept zu erhöhen.
Kooperation
Seit Mai 2019 kooperiere ich bei der Planung von Gärten für Menschen mit gerontopsychatrischem Krankheitsbild mit der Landschaftsarchitektin Friederike Freitag aus Einbeck. Nutzen Sie unsere Erfahrung für Ihren Garten.
Weitere Informationen fnden Sie in unserem Info-Flyer "Gärten für Menschen mit Demenz":